Der erste Frost kommt, die Kinder sind nur kurz draußen und bald hören Sie das Jammern, dass ihnen kalt ist. Dabei tragen sie Winterschuhe mit Fellfutter, zwei Schichten Socken, warme Hosen und eine Jacke… und Sie wissen nicht mehr, was Sie noch hinzufügen sollen. In den letzten Wochen ist das eine der häufigsten Fragen, die wir mit Müttern besprechen.
Genau hier entsteht das Winter-Paradoxon: Je mehr Schichten wir den Kindern anziehen, desto häufiger passiert es, dass ihnen trotzdem nicht warm ist. Nicht, weil wir uns zu wenig bemühen würden, sondern weil der Winterkomfort nicht allein von der Menge der Kleidung abhängt. Entscheidend ist vor allem, wie die einzelnen Schichten und Materialien zusammenarbeiten.
Bei Kinderfüßen gilt das doppelt, denn Wärme im Schuh entsteht nicht nur durch Isolierung, sondern vor allem durch Platz für die Zehenbewegung, die richtigen Socken und ein trockenes Klima im Schuh. Wenn der Fuß eingeengt oder feucht ist, rettet auch kein Fellfutter die Situation.
In diesem Artikel zeigen wir Ihnen deshalb Schritt für Schritt, wie man Kinder im Winter richtig anzieht, damit ihnen von Kopf bis Fuß warm ist und sie sich gleichzeitig nicht unnötig überhitzen. Wir beginnen bei den Socken und Schuhen, denn genau dort entscheidet sich oft der gesamte Winterausflug. Dann gehen wir ein einfaches Schichtensystem durch, das im echten Leben draußen funktioniert und Ihnen hilft, die Kleidung so auszuwählen, dass sich die Kinder im Winter so lange wie möglich wohlfühlen.

Warum hat das Kind kalte Füße, auch in superwarmen Winterschuhen?
Wir alle kennen das. Sie kaufen den Kindern Winterschuhe mit dickem Fell, hohem Schaft, das Etikett verspricht Komfort auch bei starkem Frost. Der erste Ausflug nach draußen… und nach zwanzig Minuten hören Sie, dass den Kindern an den Füßen kalt ist.
In den meisten Fällen liegt das Problem nicht darin, dass die Schuhe nicht wärmen würden. Das Problem liegt darin, was drinnen passiert. Wenn die Schuhe enger sind, können sich die Zehen darin nicht bewegen, der Fuß arbeitet nicht und das Blut gelangt schlechter in die Spitzen. Und genau das ist der Moment, in dem die Füße anfangen auszukühlen.
Wärme im Winter hängt also nicht nur vom Fell im Schuh ab. Ob die Füße warm bleiben, entscheidet vor allem, dass die Zehen genügend Platz haben und sich natürlich bewegen können. Versuchen Sie, es sich an sich selbst vorzustellen: Wenn Ihr Fuß eng im Schuh steckt, haben die Zehen keinen Platz, sich zu bewegen oder zu spreizen, und das Blut gelangt dann schlechter bis in ihre Spitzen. Der Fuß wird nicht durchblutet und beginnt abzukühlen.

Wenn Sie dazu noch Baumwollsocken hinzufügen, vergrößert sich das Problem oft noch. Baumwolle ist zwar angenehm auf der Haut, hat aber eine entscheidende Eigenschaft: sie saugt Feuchtigkeit auf und hält sie an der Haut. Sobald das Kind beim Spielen etwas schwitzt, „saugt“ die Baumwollsocke den Schweiß wie ein Schwamm auf und bleibt nass. Und nasser Stoff beginnt in der Kälte sehr schnell zu kühlen. Dadurch kühlen die Füße auch in Schuhen aus, die sonst völlig problemlos wärmen würden.
Das Ganze ist eigentlich einfach: Im Winter wollen wir den Fuß nicht „in Nässe eingepackt“ haben. Wir wollen, dass der Schweiß entweicht, der Fuß trocken bleibt und die Zehen Platz haben, sich zu bewegen. Und der richtig gewählte Kinderschuh und das Material der Socken machen dabei einen riesigen Unterschied.
Warum Barfußschuhe auch im Winter hervorragend funktionieren?
Anstatt den Fuß in einer schmalen Spitze „einzuschließen“, lassen Barfußschuhe den Zehen genügend Platz und erlauben dem Fuß, natürlich zu arbeiten. Und genau das ist im Winter entscheidend. Wenn sich der Fuß bewegen kann, wird er besser durchblutet und wärmt sich dadurch selbst. In dem Moment, in dem die Zehen Platz haben, sich zu spreizen, und der Fuß sich frei beugt, fließt das Blut bis in die Spitzen und der Fuß bleibt wärmer.
Und wenn Sie dazu noch Funktionsschichten aus natürlichen Materialien hinzufügen, die Feuchtigkeit vom Körper wegleiten (anstatt sie aufzusaugen und zu kühlen), haben Sie die perfekte Winterkombination für den Komfort der Kinder draußen während der gesamten Saison.
Ist der Winter eine gute Zeit für den Umstieg von klassischen Schuhen auf Barfußschuhe?
Winter-Barfußschuhe sind klassischen Winterschuhen sehr ähnlich. Sie sind gefüttert, haben eine dickere Sohle als Sommer-Barfußschuhe, ein rutschfestes Profil und oft auch eine Membran. Der Hauptunterschied? Eine breitere Spitze und mehr Flexibilität. Daher ist der Umstieg von klassischen Winterschuhen auf Winter-Barfußschuhe viel einfacher als zum Beispiel von Sommer-Turnschuhen auf Barfußsandalen.
Wird dem Kind in Barfußschuhen im Winter nicht kalt sein?
„Das ist die Frage, die wir am häufigsten gestellt bekommen. Und sie ist völlig legitim. Schließlich assoziieren wir Barfußschuhe mit einer dünnen Sohle und minimalem Material. Wie kann das bei Frost funktionieren?“ sagt Klára Borlová, Gründerin des E-Shops Footic.
„Alles hängt von drei Faktoren ab, die zusammenhängen. Wenn alle drei passen, bleiben die Füße auch bei -10 °C warm. Wenn auch nur einer fehlt, hilft keine Isolierung.“ fährt Klára von Footic fort.
Drei Faktoren für warme Füße im Winter
1. Die richtige Schuhgröße
Die allererste Sache, die darüber entscheidet, ob die Füße im Winter warm bleiben, ist die richtige Schuhgröße. In einem Winterschuh muss einfach zusätzlicher Platz sein, nicht nur wegen des Wachstums, sondern vor allem deshalb, damit eine wärmere Socke hineinpasst und die Zehen arbeiten können. Warme Socken nehmen nämlich einige Millimeter ein, und wenn der Schuh „zu eng“ ist, wird der Fuß sofort eingeengt. Deshalb empfehlen wir bei neuen Winterschuhen für geübte Läufer einen Zuwachsraum von ca. 12–15 mm im Vergleich zur Barfußlänge.
Hingegen ist der Schuh schon zu klein, wenn darin weniger als 3–5 mm Platz verbleiben. Ein solcher Schuh beginnt im Winter zu schaden, auch wenn er noch so gut gefüttert ist. Warum? Wenn der Fuß eingezwängt ist, können sich die Zehen nicht bewegen, der Fuß wird schlechter durchblutet und kühlt schnell aus. Das ist der häufigste Grund für kalte Zehen.
Socken sind im Winter eines der wichtigsten Ausrüstungsteile. Selbst wenn Sie die besten Winterschuhe kaufen, können die Füße darin kalt sein, wenn das Kind ungeeignete Socken trägt.
Warum funktionieren Baumwollsocken im Winter nicht ideal? Baumwolle ist zwar weich und angenehm, verhält sich aber wie ein Schwamm. Sobald das Kind beim Gehen oder Spielen etwas schwitzt (und das passiert fast immer), saugt die Baumwollsocke den Schweiß auf und bleibt feucht. Der feuchte Stoff beginnt dann in der Kälte schnell zu kühlen und dem Kind wird an den Zehen kalt, selbst in warmen Schuhen. Das ist einer der häufigsten Gründe für kalte Füße bei Kindern im Winter.
Deshalb lohnt es sich in den kalten Monaten, zu Wintersocken aus Funktionsmaterialien zu greifen, die Feuchtigkeit nicht an der Haut halten, sondern sie wegleiten. Die beste und universellste Wahl sind Merinosocken für Kinder.
Es geht nicht darum, dass Baumwolle „schlecht“ wäre, sie kann nur nicht so gut mit Feuchtigkeit umgehen, um im Winter die Wärme zu halten. Im Sommer oder in wärmeren Monaten stört das oft nicht. Wenn die Kinderfüße nicht stark schwitzen und eher trocken sind, können Baumwollsocken ruhig eine gute Wahl bleiben. Sobald aber Kälte, Schnee, Nässe oder ein längerer Aufenthalt draußen anstehen, ist es besser, zu Materialien zu greifen, die Feuchtigkeit vom Fuß wegleiten und ihn trocken halten. Trockener Fuß = warmer Fuß.
Welche Möglichkeiten haben Sie bei der Auswahl von Kindersocken?
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Bambussocken – sind extrem weich, atmungsaktiv und leiten Feuchtigkeit gut ab. Sie eignen sich für Kinder mit empfindlicher Haut und Neurodermitis. Bambus ist angenehm am Körper und hilft, den Komfort ohne Überhitzung zu erhalten.
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Dünne Merinosocken – hervorragend für den normalen Winter. Merino kann die Temperatur regulieren und leitet Schweiß ab. Dadurch bleibt der Fuß nicht nass und beginnt nicht zu kühlen, auch wenn das Kind im Schnee tobt.
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Merino-Frottee-Thermosocken – ideal für strengeren Frost oder für Kinder, die schnell frieren. Die Frotteeschlaufe an der Sohle bildet eine „Luft“-Isolierung, sodass die Socke deutlich mehr wärmt, aber trotzdem atmungsaktiv bleibt.
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Funktionssocken mit Synthetik (z. B. Polyester) – eine gute Wahl für sehr aktive Kinder. Wird oft in Kombination mit Merino verwendet, damit die Socke schnell trocknet und gleichzeitig wärmt.
Warme Füße im Winter sind keine Frage von doppelten Sockenschichten, sondern von einer richtigen Merinosocke. Das Kind hat einen trockenen Fuß, die Zehen können sich bewegen und die Schuhe erfüllen dann wirklich ihre Funktion.
3. Aktive Bewegung
Im Winter spielt noch eine Sache eine riesige Rolle, die oft unterschätzt wird: Bewegung. Wenn das Kind nur an einer Stelle steht oder im Kinderwagen sitzt, produziert der Körper nicht so viel Wärme und das Blut fließt langsamer in die Fingerspitzen. Und in diesem Moment beginnt es kalt zu werden, auch in guten Schuhen und warmer Kleidung.
Hingegen erzeugt ein Kind, das sich draußen bewegt, rennt, in Schneewehen springt, einen Schneemann baut oder mit Freunden Fangen spielt, selbst Wärme. Die Muskeln arbeiten, der Blutkreislauf beschleunigt sich und warmes Blut gelangt bis in die Zehen an Füßen und Händen. Deshalb gilt die einfache Regel: Je mehr sich das Kind im Winter bewegt, desto größer ist die Chance, dass es warm bleibt.
Das ist auch der Grund, warum es manchmal nicht reicht, weitere Schichten hinzuzufügen, wenn sich das Kind nicht richtig bewegen kann (zum Beispiel wegen zu enger Schuhe oder zu „vollgestopfter“ Kleidung). Bewegung ist einfach eine natürliche Wärmequelle, die im Winter am besten funktioniert.
Was zieht man Kindern im Winter an?
Die drei Faktoren für warme Füße haben wir besprochen. Schauen wir uns nun an, wie man Kinder im Winter am Rest des Körpers anzieht, damit ihnen sowohl bei Bewegung draußen als auch zum Beispiel im Kinderwagen oder in der Trage warm ist.
Die erste Schicht am Körper sollte aus Merino, Bambus oder einem anderen Funktionsmaterial sein – nicht aus Baumwolle. Baumwolle saugt Feuchtigkeit auf und kühlt dann. Ein Merino-Body oder Shirt leitet den Schweiß vom Körper weg. Das ist ein wesentlicher Unterschied, den Sie schon nach der ersten Stunde aktiven Aufenthalts draußen bemerken werden. Für empfindliche Haut ist Bambus eine noch sanftere Wahl – hypoallergen, antibakteriell und noch weicher als Merino.
Die zweite Schicht sorgt für Isolierung. Eine Fleecejacke oder ein Merinopullover isolieren die Wärme. Synthetisches Fleece leitet Feuchtigkeit nach außen, ein Wollpullover reguliert die Temperatur. Diese Schicht bildet ein Wärmepolster zwischen dem Körper und der Außenumgebung.
Die dritte Schicht schützt vor Wind und Schnee. Eine wasserdichte Softshell-Jacke oder ein Overall für Kinder muss atmungsaktiv sein, das ist entscheidend. Eine nicht atmungsaktive Jacke verhindert den Abtransport von Feuchtigkeit und das Kind schwitzt. Dann reicht ein Moment der Ruhe und ihm ist kalt.
Bei ganz kleinen Kindern, die im Kinderwagen oder in der Trage sind und sich nicht aktiv bewegen, gilt allgemein die Regel, dass sie etwa eine Schicht mehr als ein Erwachsener benötigen. Der Grund ist einfach: Ein Baby erzeugt durch Bewegung nicht so viel Wärme wie ein größeres Kind, daher kühlt es schneller aus. Denken Sie daran, dass diese zusätzliche Schicht zum Beispiel auch ein Fußsack oder eine Decke sein kann.
Der Nackentest = die sicherste Wärmekontrolle
Egal, ob das Kind im Kinderwagen liegt oder draußen herumrennt, die beste Kontrolle, ob es ihm genau richtig ist, ist immer dieselbe: der Nacken.
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Nacken angenehm warm → dem Kind geht es gut, die Schichten sind richtig eingestellt.
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Nacken kalt → fügen Sie eine Schicht hinzu.
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Nacken verschwitzt / heiß → nehmen Sie eine Schicht weg, das Kind ist überhitzt.
Hände und Füße scheinen im Winter oft kalt zu sein, auch wenn es dem Kind in Wirklichkeit gut geht. Der Nacken lügt nicht und hilft Ihnen viel mehr, als Sie denken
Die drei häufigsten Fehler beim Anziehen von Kindern im Winter
Auch wenn wir versuchen, die Kinder so gut wie möglich anzuziehen, wiederholen sich im Winter immer wieder drei Fehler, die dazu führen, dass den Kindern am Ende trotzdem kalt ist.
1) Zu viele warme Schichten
Das ist wohl der häufigste Irrtum. Wenn es draußen friert, neigen wir dazu, dem Kind „zur Sicherheit“ noch eine weitere Schicht anzuziehen. Aber im Winter gilt: Wenn es zu viele Schichten sind, überhitzt das Kind, schwitzt und kühlt dann sehr schnell aus. Deshalb lohnt es sich im Winter, sich an eine einfache Regel zu halten: Weniger ist mehr. Lieber zwei dünne Schichten anziehen als eine wirklich warme. Wichtig ist, die Möglichkeit zu haben, jederzeit eine Schicht hinzuzufügen oder wegzunehmen.
2) Ungeeignete erste (untere) Schicht am Körper
Der zweithäufigste Fehler ist das Material der Kleidung, die direkt am Körper anliegt. Die erste Schicht ist nämlich die wichtigste, ihre Aufgabe ist es, Feuchtigkeit von der Haut wegzuleiten. Wenn ein Kind Baumwolle als erste Schicht trägt, passiert Folgendes: Die Baumwolle saugt den Schweiß auf und hält ihn am Körper. Sobald der Stoff feucht ist, beginnt er in der Kälte zu kühlen. Selbst wenn das Kind die beste Jacke hätte, würde die feuchte erste Schicht den gesamten Komfort verderben.
Was funktioniert besser? Merino oder Bambus (oder andere Funktionsmaterialien). Diese leiten den Schweiß ab, der Körper bleibt trocken und das Kind unterkühlt nicht in dem Moment, in dem es stehen bleibt.
3) Zwei Paar Socken in Winterschuhen
Dieser Fehler ist weit verbreitet: Eltern ziehen dem Kind zwei Paar Socken in die Schuhe, damit ihm „noch wärmer“ ist. Doch der Effekt ist oft genau gegenteilig. Zwei Paar Socken engen den Fuß nämlich ein, die Zehen können sich nicht bewegen, der Fuß wird schlechter durchblutet. Die Zehen beginnen auch in gefütterten Schuhen zu frieren. Zudem sammelt sich im Schuh Feuchtigkeit und die Wärme entweicht noch schneller.
Im Winter ist daher die bessere Wahl: eine hochwertige wärmere Socke (idealerweise Merino) anstatt zwei dünne Schichten. Der Fuß bleibt trocken, die Zehen haben Platz und die Schuhe funktionieren endlich so, wie sie sollen.
Weitere Inspirationen und praktische Anleitungen
- Wie man Kleidung im Winter richtig schichtet: Detaillierte Anleitung zu Kombinationen aus Merino, Bambus und Fleece
- Wie man Kinderfüße für Winterschuhe misst: Praktische Anleitung zum Messen der Füße
- Leitfaden zu den einzelnen Materialien: Was Sie nicht auf dem Etikett erfahren
- Barfuß-Leitfaden für Anfänger: Alles, was Sie über den Umstieg wissen müssen
Warum arbeiten wir mit Footic zusammen?

Mit Footic teilen wir die gleichen Werte und die gleiche Art und Weise, wie wir über Kinder, Bewegung und Kundenservice denken. Footic setzt auf Fairness, offene und menschliche Kommunikation und auf das wirkliche Bestreben, Eltern zu helfen, das auszuwählen, was ihr Kind wirklich braucht. Großer Wert auf Fachwissen und Qualität, das sind genau die Prinzipien, auf denen beide Marken stehen.
Deshalb macht es für uns Sinn, unsere Kräfte zu bündeln: Footic kümmert sich um die gesunde Entwicklung der Kinderfüße und Bewegungsfreiheit vom Boden aufwärts, wir kümmern uns um Funktionsschichten und den Komfort des gesamten Körpers.
Gemeinsam bieten wir Eltern so eine Ausstattung, die es Kindern ermöglicht, bei jedem Wetter bequem, warm und in natürlicher Bewegung draußen zu sein.



